App Programmiersprache – welche Sprache eignet sich für die App-Entwicklung?
Das Smartphone hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Vor nur einem Jahrzehnt handelte es sich dabei um ein Gerät, über das nur sehr wenige Menschen verfügten und das ausgesprochen teuer war. Mittlerweile gibt es kaum eine Person mehr in Deutschland, die nicht über dieses Gerät verfügt – vom Grundschulkind bis hin zum Rentner. Aus diesem Grund haben auch Smartphone Apps an Bedeutung gewonnen. Dabei handelt es sich um Programme, die sich auf diesem Gerät ausführen lassen und die ihm vielfältige Anwendungsmöglichkeiten geben.
Das hat zur Folge, dass auch viele App-Entwickler erforderlich sind. Diese Fachkräfte sind deshalb sehr gesucht und außerdem erzielen sie ein hohes Gehalt. Darüber hinaus handelt es sich dabei um eine moderne Technologie mit ausgezeichneten Zukunftsaussichten. Gerade für junge Menschen stellt die App-Entwicklung deshalb ein beliebtes Berufsziel dar. Allerdings stellt sich dabei die Frage, welche App Programmiersprache dafür notwendig ist. Viele Menschen wissen nicht, welche Sprache sich für die App-Entwicklung eignet. Auf diese Frage gibt es allerdings keine eindeutige Antwort. In diesem Bereich besteht eine große Auswahl – mit jeweils unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die wichtigsten App Programmiersprachen vor.
App Programmiersprache Native Apps
Wenn es um die App-Entwicklung geht, dann spielen hierbei insbesondere native Apps eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um Anwendungen, die direkt auf dem Gerät installiert sind. Dabei wird der Benutzeroberfläche ein Symbol hinzugefügt, über das sich die App aufrufen lässt. Das ist sehr anwenderfreundlich. Diese Apps erlauben es, auf alle Systemfunktionen zuzugreifen. Darüber hinaus zeichnen sich native Apps durch eine optimale Ausführungsgeschwindigkeit aus. Die Sprachen, die hierfür zum Einsatz kommen, hängen vom Betriebssystem ab, auf dem Sie die App ausführen möchten.
Android-Apps
Android ist das beliebteste Smartphone-Betriebssystem. Nach Schätzungen kommt es 2022 weltweit auf rund 2,5 Milliarden Smartphones zum Einsatz. Das zeigt, dass der Markt für Android-Apps enorm ist. Google, der Hersteller von Android, bietet für die Entwicklung von Android-Apps eine passende Entwicklungsumgebung an: Android Studio. Diese unterstützt zwei Programmiersprachen: Java und Kotlin. Bis heute kommt Java sehr häufig für die App-Entwicklung zum Einsatz. Allerdings hat Google bereits vor einigen Jahren Kotlin zur bevorzugten Sprache für die Android-App-Entwicklung erklärt. Seitdem ist die Nutzung stark angestiegen. Wenn Sie neu in die App-Entwicklung einsteigen, bietet es sich daher an, gleich mit Kotlin zu beginnen, da diese Sprache zukunftsträchtiger erscheint. Sollten Sie hingegen bereits über gute Java-Kenntnisse verfügen, können Sie selbstverständlich auch diese Sprache verwenden.
iOS-Apps
Das Betriebssystem iOS ist auf dem iPhone installiert. Nach Android handelt es sich dabei um das beliebteste System. Gemeinsam teilen sie sich beinahe den kompletten Markt auf. Weitere Betriebssysteme sind in diesem Bereich ausgesprochen selten. Für die Entwicklung von iOS ist Apple verantwortlich. Deshalb gibt das Unternehmen auch vor, welche Sprachen hierfür zum Einsatz kommen. Ähnlich wie bei Android-Apps kommen hierfür zwei verschiedene Sprachen zum Einsatz: Objective-C und Swift. Während Objective-C die Anfangszeit der iOS-Entwicklung prägte, ist mittlerweile Swift deutlich wichtiger. Deshalb bietet es sich an, Swift zu lernen, wenn Sie iOS-Apps gestalten möchten.
App Programmiersprache Cross-Platform Frameworks
Die meisten Apps sollen sowohl auf Android als auch auf iOS verfügbar sein. Dafür jeweils eigene Programme mit unterschiedlichen Programmiersprachen zu gestalten, stellt jedoch einen sehr großen Aufwand dar. Das führt zu hohen Kosten. Deshalb entstand die Idee, sogenannte Cross-Platform Frameworks zu entwickeln. Dabei schreiben Sie den Code in einer einzigen Sprache. Das Framework erzeugt daraus dann Apps in zwei unterschiedlichen Versionen – für Android und für iOS. Das ist sehr praktisch, da sich dadurch die Entwicklungszeit und die Kosten reduzieren lassen. Deshalb haben Cross-Platform Apps in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen.
Dennoch bietet diese Entwicklungsform auch einige Nachteile gegenüber nativen Apps. Zum einen ist es dabei nicht möglich, auf die spezifischen Funktionen der jeweiligen Betriebssysteme einzugehen. Das kann die User Experience etwas beeinträchtigen. Auch die Performance ist hierbei etwas schlechter. Wenn Sie sehr rechenintensive Programme schreiben, ist es aus Effizienzgründen deshalb empfehlenswert, native Apps zu verwenden – auch wenn der Entwicklungsaufwand hierfür etwas größer ist. Allerdings spielen diese Faktoren in den meisten Fällen nur eine geringe Rolle, sodass Cross-Platform Apps immer beliebter werden.
Hierfür stehen unterschiedliche Frameworks zur Verfügung – die mit verschiedenen Sprachen arbeiten. Besonders beliebt ist in diesem Bereich das Framework Flutter, das von Google entwickelt wird. Dieses Framework nutzt die Programmiersprache Dart. Eine weitere Möglichkeit stellt React Native dar, welches mit JavaScript arbeitet. Mit Xamarin bietet auch Microsoft ein passendes Framework für diese Aufgabe an. Dieses nutzt C#. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, bei denen noch einige weitere Programmiersprachen zum Einsatz kommen.
App Programmiersprache Web Apps
Eine weitere Möglichkeit stellen Web Apps dar. Dabei handelt es sich eigentlich um eine Internetseite. Diese wird jedoch so programmiert, dass sie alle Funktionen anbietet, die Sie für Ihre App benötigen. Dabei kommen die klassischen Web-Technologien zum Einsatz: HTML und CSS. Die funktionalen Bestandteile können Sie clientseitig mit JavaScript oder serverseitig mit PHP programmieren. Darüber hinaus kommen hierfür mittlerweile noch viele weitere Sprachen infrage, die die Webentwicklung über ein Framework ermöglichen. Immer beliebter in diesem Bereich wird beispielsweise Python.
Web Apps bieten den Vorteil, dass sie auf allen Systemen laufen, auf denen ein Browser installiert ist – nicht nur auf Android- oder iOS-Smartphones, sondern auch auf Desktop-Rechnern mit verschiedenen Betriebssystemen. Das stellt universelle Anwendungsmöglichkeiten sicher. Außerdem müssen Sie die App nicht installieren, was manchmal die Anwendung erleichtert. Bei einer häufigen Nutzung ziehen die meisten Anwender jedoch eine feste Installation vor. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Bedienelemente des Browsers die Gestaltung der Benutzeroberfläche beeinträchtigen. Daher wirken Web Apps nicht wie richtige Apps. Auch hinsichtlich der Performance weisen Web Apps deutlich schlechtere Werte als alle weiteren Alternativen auf. Schließlich können Sie auf diese Weise nur auf sehr wenige Funktionen des Geräts zugreifen.
App Programmiersprache Hybride Apps
Schließlich besteht die Möglichkeit, hybride Apps zu entwickeln. Dabei handelt es sich um eine Zwischenstufe zwischen nativen Apps und Web Apps. Das wichtigste Framework in diesem Bereich ist Apache Cordova. Dieses erlaubt die Entwicklung mit HTML, CSS und JavaScript – genau wie bei Web Apps. Bei hybriden Apps ist es möglich, sie direkt auf dem Gerät zu installieren. Daher wirken sie auf den Anwender wie native Apps. Allerdings verwenden sie nicht die native Benutzeroberfläche des Systems, sondern sogenannte Web Views. Die Effizienz bei der Ausführung ist dabei zwar nicht so hoch wie bei nativen Apps, aber deutlich besser als bei Web Apps. Außerdem haben Sie dabei Zugriff auf mehr Gerätefunktionen.
Fazit: Für die App-Entwicklung komme viele Programmiersprachen infrage
Sie sehen, dass die Auswahl groß ist, wenn Sie eine Programmiersprache für die App-Entwicklung suchen. Von Java über Kotlin, Objective-C, Swift und C# bis hin zu JavaScript und vielen weiteren Sprachen bestehen zahlreiche Möglichkeiten. Deshalb sollten Sie sich zunächst überlegen, auf welchen Systemen Sie Ihre Apps ausführen möchten. Daraufhin können Sie dann eine passende Sprache auswählen.