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Programmieren für Kinder – ein einfacher Einstieg in die Informatik

Die Online-Oberfläche von Scratch

Programmieren lernen für Kinder – ein einfacher Einstieg in die Informatik

Der Kontakt zu Computern beginnt immer früher. Vor einigen Jahrzehnten war in nur in wenigen Haushalten ein solches Gerät anzutreffen. Die Kinder hatten häufig erst in der Oberstufe oder sogar erst im Studium Kontakt zu einem Computer. Mittlerweile nutzen häufig sogar Kleinkinder solche Geräte – beispielsweise wenn sie YouTube-Videos anschauen oder ein Spiel auf dem Smartphone ihrer Eltern spielen. Auf diese Weise ergibt sich ein natürlicher Umgang mit dieser Technik, sodass die Kinder sie häufig deutlich besser beherrschen als ihre Eltern – und das bereits im Grundschulalter. Dadurch entwickeln sie sehr früh Fähigkeiten, die auch im Berufsleben noch von großer Bedeutung sein werden.

Allerdings bezieht sich dies in erster Linie auf die Nutzung von Anwenderprogrammen. Im Bereich der Computertechnik sind jedoch häufig ganz andere Fähigkeiten gefragt. Um einen der gut bezahlten Jobs im IT-Bereich zu erhalten, sind meistens umfassende Programmierkenntnisse notwendig. Wenn die Kinder nur mit dem Smartphone spielen, erlangen sie diese Fähigkeiten jedoch nicht. Deshalb fragen sich viele Eltern, ob es nicht möglich wäre, in diesem Bereich weitere Impulse zu setzen, damit die Kinder Programmieren lernen. Auf diese Weise erweitern sie ihr Verständnis für die Funktionsweise und erwerben praktische Kenntnisse, von denen sie ihr Leben lang profitieren werden. In diesem Artikel stellen wir Ihnen vor, ob dies sinnvoll ist und was Sie beim Programmieren Lernen für Kinder beachten sollten.

Kinder lernen programmieren: Ist das überhaupt sinnvoll?

Viele Eltern fragen sich, ob das Programmieren Lernen für Kinder überhaupt sinnvoll ist. Auf der einen Seite stehen die bereits in der Einleitung genannten Vorteile für die spätere berufliche Karriere. Auf der anderen Seite verbringen die meisten Kinder jedoch bereits sehr viel Zeit mit dem Smartphone oder dem Computer. Wenn sie nun auch noch das Programmieren lernen, nutzen sie diese Geräte noch länger. Deshalb ziehen es viele Eltern vor, wenn ihre Kinder draußen spielen, statt Programmieren zu lernen. Darüber hinaus haben sie häufig Bedenken, dass sie ihre Kinder dabei überfordern.

Beide Aspekte haben sicherlich ihre Berechtigung. Wenn die Kinder noch mehr Zeit mit technischen Geräten verbringen, wirkt sich dies weder auf die Entwicklung noch auf die Gesundheit positiv aus. Wenn es dabei zu einer Überforderung kommt, bewirkt die Maßnahme außerdem häufig einen gegenteiligen Effekt, sodass die Kinder eine ablehnende Haltung einnehmen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, eine passende Methode zu wählen, um den Kindern das Programmieren beizubringen. Wenn Sie hierfür ein Buch für eine beliebige Programmiersprache wählen, das eigentlich für Erwachsene bestimmt ist, haben Sie damit sicherlich keinen Erfolg. Kinder lernen das Programmieren mit einem spielerischen Ansatz. Das erhöht nicht nur den Lernerfolg.

Darüber hinaus haben die Kinder häufig Spaß daran, ihre eigenen Programme zu entwickeln und sehen dies als einen interessanten Teil ihrer Freizeitbeschäftigung an. Das macht es möglich, die Zeit, die sie sonst für wenig förderliche Spiele auf dem Smartphone verwenden, zum Programmieren zu nutzen. So kommt es zu keiner Erhöhung der Zeit, die sie vor dem Bildschirm verbringen. Wenn Sie die richtige Methode wählen, ist das Programmieren Lernen für Kinder deshalb ausgesprochen sinnvoll – bereits ab dem Grundschulalter.

Programmieren lernen – Kinder haben eine andere Herangehensweise

Im letzten Abschnitt haben wir bereits erwähnt, dass Kinder eine ganz andere Herangehensweise haben, wenn sie das Programmieren lernen. Darüber sollten Sie sich unbedingt bewusst werden, wenn Sie dieses Projekt angehen. Kinder lernen Programmieren häufig, indem sie einfach verschiedene Dinge ausprobieren und den Effekt beobachten. Genaue Anweisungen, wie diese beispielsweise in einem Buch oder in einem Programmierkurs vermittelt werden, befolgen sie hingegen meistens nicht sehr gerne. Das nimmt ihnen den Spaß am Programmieren. Deshalb ist es wichtig, eine passende Lernmethode auszuwählen.

Die richtige Lernmethode für Kinder

Es gibt viele unterschiedliche Methoden, um Programmieren zu lernen. Erwachsene wählen häufig ein Buch, das ihnen ausführliche Erklärungen und detaillierte Anweisungen bietet. Kinder haben hierfür jedoch meistens nur wenig Geduld. Sie setzen sich manchmal sogar ganz ohne Anleitung oder Vorkenntnisse an das Entwicklungswerkzeug und probieren die Möglichkeiten aus. Daher ist es zum einen wichtig, eine passende Entwicklungsumgebung zur Verfügung zu stellen, die diese Herangehensweise der Kinder unterstützt. Darauf gehen wir in den nächsten Abschnitten ein. Darüber hinaus ist es jedoch wichtig, eine passende Methode zu wählen. Beispielsweise stellt das Programmieren Lernen per App für Kinder eine Möglichkeit dar, um spielerisch erste Erfahrungen zu machen. Allerdings eignet sich das Smartphone eigentlich nicht für die Programmentwicklung. Die Apps simulieren dabei die Ausführung der Programme nur. Die Kinder sind daher auf die vorgefertigten Beispiele beschränkt.

Deutlich mehr Freiheiten haben die Kinder, wenn sie an einem richtigen Computer das Programmieren lernen. So können sie alle Möglichkeiten der entsprechenden Programmiersprache nutzen. Für die Eltern stellt dies jedoch eine gewisse Herausforderung dar. Sie müssen hierfür zunächst eine passende Umgebung einrichten. Außerdem sind sie der erste Ansprechpartner, wenn die Kinder programmieren lernen. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich ebenfalls mit diesem Thema befassen. So können sie bei Fragen stets eine Hilfestellung geben, ohne den spielerischen Ansatz durch genaue Vorgaben einzuschränken. Beispielsweise können Sie sich zum Programmieren Lernen ein Buch kaufen, um sich auf diese Weise die erforderlichen Kenntnisse anzueignen.

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Speziell für Kinder: Welche Programmiersprache lernen?

Beim Programmieren lernen für Kinder ist es unverzichtbar, eine passende Sprache – und damit meistens auch eine geeignete Entwicklungsumgebung – auszuwählen. Wenn Sie einem Kind im Grundschulalter eine komplizierte Programmiersprache wie C oder Java beibringen möchten, werden Sie damit wahrscheinlich keinen Erfolg haben. Es gibt aber spezielle Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen, die auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sind. Diese ermöglichen ein einfaches und spielerisches Lernen. Wichtig ist es dabei, auf die richtige Altersgruppe zu achten. So fördern Sie die Kinder stets optimal. In den folgenden Abschnitten stellen wir Ihnen drei Programmiersprachen vor, die sich für Kinder verschiedener Altersgruppen eignen.

Scratch lernen

Scratch ist eine Programmiersprache, die speziell für Kinder entwickelt wurde. Deshalb ist sie ganz anders aufgebaut, als Sprachen für die gewerbliche Softwareerstellung. Hierbei lernen die Kinder das Programmieren mit der Maus. Wie das aussehen kann, zeigt die folgende Abbildung:

programmieren für kinder von scratch
Abbildung 1: Die Online-Oberfläche von Scratch

Die Kinder können dabei verschiedene Blöcke mit der Maus zusammensetzen. Das Ergebnis können sie dann anhand einer animierten Grafik überprüfen. Das eignet sich hervorragend für ein spielerisches Ausprobieren. Es kommt hinzu, dass hier alle Blöcke mit einer Beschriftung in deutscher Sprache versehen sind. Das macht den Einstieg gerade für kleinere Kinder, die noch nicht  über ausreichende Englisch-Kenntnisse verfügen, wesentlich einfacher. Die offizielle Altersempfehlung des Entwickler-Teams liegt hierbei bei 8 bis 16 Jahren. Allerdings können die Kinder auch schon etwas früher Scratch lernen – immer unter der Voraussetzung, dass sie selbst Lust auf diese Aufgabe haben. Vor einiger Zeit haben wir bereits einen ausführlicheren Artikel zu dieser Programmiersprache veröffentlicht. Wenn Sie mit Ihren Kindern Scratch lernen möchten, erhalten Sie hier (Link: https://bmu-verlag.de/scratch-spielerisch-programmieren-lernen/) weitere Informationen zu diesem Thema.

Small Basic

Small Basic ist eine weitere Programmiersprache, die speziell für Kinder entwickelt wurde. Diese soll den Übergang von der blockbasierten Programmierung zur textbasierten Programmierung erleichtern. Die zuvor vorgestellte Programmiersprache Scratch verwendet beispielsweise die blockbasierte Programmierung. Das bedeutet, dass die Kinder mit der Maus programmieren und verschiedene Elemente in der richtigen Reihenfolge anordnen. In der gewerblichen Softwareentwicklung kommt hingegen die textbasierte Programmierung zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Programmierer den Code in Textform eingeben und auf diese Weise ihre Programme erstellen. Small Basic nimmt hierbei eine Mittelposition ein und erleichtert daher den Übergang vom kindlichen blockbasierten Stil zur textbasierten Vorgehensweise.

Small Basic besteht nur aus 14 verschiedenen Schlüsselbegriffen und ist daher einfach zu lernen. Diese Begriffe bieten jedoch sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Insbesondere das Erstellen von grafischen Benutzeroberflächen, das mit den meisten gängigen Programmiersprachen fortgeschrittene Programmierkenntnisse erfordert, ist mit Small Basic sehr einfach. Damit lassen sich auch Spiele programmieren, was gerade für Kinder häufig eine besondere Motivation darstellt. Die offizielle Altersempfehlung der Entwickler für Small Basic liegt bei 7 bis 107 Jahren.

Programmieren lernen mit Python

Während die beiden zuvor vorgestellten Programmiersprachen speziell für Kinder entwickelt wurden und in der Regel nicht für die gewerbliche Programmierung zum Einsatz kommen, handelt es sich bei Python um eine Sprache, die unzählige professionelle Programmierer nutzen. Das bedeutet, dass die Kinder hierbei Kenntnisse erlangen, die sie später direkt für ihren Beruf einsetzen können. Hierbei handelt es sich um eine textbasierte Sprache, sodass die Kinder dabei das richtige Coding lernen – wie es auch bei professionellen Projekten zum Einsatz kommt.

Programmentwicklung mit Python
Abbildung 2: Beispiel für die Programmentwicklung mit Python

Python wurde zwar nicht speziell für Kinder entwickelt, doch handelte es sich hierbei ursprünglich um eine Lehrsprache. Diese ist so konzipiert, dass sie den Einstieg so einfach wie möglich macht. Die Syntax ist leicht verständlich, da sie auf allen unnötigen Ballast verzichtet. Dennoch handelt es sich hierbei um eine vollwertige Sprache, die vielfältige Anwendungsmöglichkeiten bietet – auch im gewerblichen Bereich. Die Komplexität von Python ist deshalb selbstverständlich wesentlich höher als bei Scratch oder Small Basic. Deshalb ist diese Sprache für das Grundschulalter nicht unbedingt zu empfehlen. Für etwas ältere Kinder und für Jugendliche stellt Python jedoch einen hervorragenden Einstieg dar, um mit dem Programmieren zu beginnen. Im BMU-Verlag ist ein Buch zu diesem Thema verfügbar, das die Grundlagen von Python anschaulich erklärt und deshalb einen einfachen Einstieg ermöglicht.

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Praktische Anwendungen bieten besonders viel Spaß

Für Kinder ist es besonders interessant, wenn sie die Auswirkungen ihrer Programme direkt beobachten können. Mit einfachen Programmiersprachen, die sich für Kinder eignen, ist dies unmittelbar möglich – allerdings zunächst nur auf dem Bildschirm. Noch interessanter wird das Ganze, wenn sie die Effekte auch an realen Objekten beobachten können. Dafür bietet es sich an, verschiedene Bausätze wie Arduino oder LEGO Mindstorms zu verwenden. Diese verfügen über LED-Leuchten, Anzeigen, Motoren und Sensoren. All diese Bauteile lassen sich mit den Programmen verbinden, die Ihre Kinder erstellen. Auf diese Weise entwickeln sie technische Geräte, die genau die gewünschten Funktionen ausführen. Die oben vorgestellte Sprache Small Basic verfügt beispielsweise über Schnittstellen zu den genannten Systemen – und auch zu einigen weiteren. Auf diese Weise macht es den Kindern besonders viel Spaß, das Programmieren zu lernen. 

Welche Hardware ist notwendig?

Abschließend stellt sich noch die Frage, welche Hardware notwendig ist, um mit den Kindern das Programmieren zu lernen. Diese Frage ist von Bedeutung, da in vielen Haushalten nur noch Smartphones und Tablets zur Verfügung stehen. Diese Geräte eignen sich jedoch nicht zum Programmieren. Hier können Sie keine Programme entwickeln und ausführen. Zwar gibt es Apps zum Programmieren Lernen für Kinder. Wie bereits beschrieben, simulieren diese die Ausführung der Programme jedoch nur. Deshalb ist ein herkömmlicher Computer für diese Aufgabe sehr zu empfehlen. Die einzige Ausnahme stellt hierbei Scratch dar. Hierbei ist auch eine Online-Version verfügbar, die Sie mit jedem beliebigen Webbrowser nutzen können – kostenlos und ohne Download. Daher können die Kinder mit jedem internetfähigen Gerät Scratch lernen.

Sollten Sie über keinen Computer verfügen, ist es denndoch nicht notwendig, ein teures neues Gerät anzuschaffen. Eine weitere Alternative stellt der Raspberry Pi dar. Hierbei handelt es sich um einen minimalistischen Computer im Scheckkartenformat. Dieser wurde speziell entwickelt, um Haushalten ohne PC das Programmieren zu ermöglichen. Die preiswertesten Ausführungen kosten dabei nur rund 5 Euro. Diese Geräte unterstützen viele verschiedene Programmiersprachen. Deshalb eignet sich der Raspberry Pi hervorragend zum Programmieren Lernen für Kinder. Damit steht ihnen ein preiswertes Gerät zur Verfügung, mit dem sie spielerisch Erfahrungen in diesem Bereich sammeln können.

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Programmieren lernen für Kinder: Der frühe Einstieg lohnt sich

Gute Programmierkenntnisse werden immer wichtiger. Deshalb bringt es ausgezeichnete Zukunftsaussichten mit sich, wenn Ihre Kinder frühzeitig damit beginnen, Programmieren zu lernen. Wichtig ist es hierbei, auf kindgerechte Methoden und Programmiersprachen zu achten. Mit den oben vorgestellten Sprachen steht jedoch für jede Altersgruppe eine passende Umgebung zur Verfügung – bereits ab dem Grundschulalter. Diese sorgen für einen einfachen und intuitiven Lernprozess und sind außerdem so konzipiert, dass diese Aufgabe den Kindern viel Spaß bereitet.

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